Operationen an der Hand

In unserer orthopädischen Praxis bieten wir spezialisierte Handchirurgie in Stuttgart an. Verlassen Sie sich auf unsere erfahrenen Experten, um optimale Lösungen für Ihre Handgesundheit zu erhalten.

karpaltunnelsyndrom, Handchirurgie Stuttgart

Karpal­tunnel­syndrom

Enge des Mittelhandnerven am Handgelenk

Bei dem Karpaltunnelsyndrom (KTS) handelt es sich um eine Einengung des Mittelhandnerven (N. medianus) im Handgelenkstunnel (Karpaltunnel).

Es werden viele Ursachen angeschuldigt. Bei einem Großteil der betroffenen Menschen (wahrscheinlich bis zu 10 % der erwachsenen Bevölkerung) ist der Kanal, in dem der Mittelhandnerv am Handgelenk verläuft, von Geburt an zu eng angelegt. Diese Enge kommt gehäuft familiär vor. Sie werden möglicherweise in Ihrer Familie weitere Mitglieder (meist die Mutter) kennen, die ähnliche Beschwerden wie Sie haben.

Abschließend sind die Ursachen aber nicht geklärt.

Wenn die „Hände einschlafen“ ist dies ein ganz typisches Zeichen für ein Karpaltunnelsyndrom und erlaubt fast auf Anhieb die richtige Diagnose zu stellen. Dieses Einschlafen kann im Anfangsstadium meistens durch Schütteln oder Massieren der Hände gebessert werden und ist ebenfalls ein typisches Symptom der Erkrankung. Das Einschlafen tritt besonders gerne nachts bzw. gegen Morgen auf und kann den Nachtschlaf erheblich stören („die Hand schläft, der Patient nicht“).

Tagsüber kann es bei bestimmten Tätigkeiten wie Radfahren, Autofahren oder Halten des Telefonhörers auftreten. Bei zunehmender Ausprägung kommt es zu ständigen Kribbelmissempfindungen des Ring- und Mittelfingers, später auch des Zeigefingers und Daumens. Schließlich können die Finger ständig taub bleiben. Dies kann selten, insbesondere bei älteren Patienten oder in der Schwangerschaft, das erste Symptom sein. Besonders häufig ist das KTS auch bei langjährigen Dialysepatienten.

Zur endgültigen Sicherung der Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms muss immer eine Untersuchung der elektrischen Leitfähigkeit des Nerven (NLG) erfolgen. Die Untersuchung wird von einem Neurologen durchgeführt und ist vor dem operativen Eingriff verpflichtend.

Diese richtet sich nach dem Ausmaß und der Dauer der Beschwerden. Bei anhaltenden, zunehmenden und schmerzhaften Missempfindungen, sowie bei permanenter Gefühlsstörung bzw. Taubheit der Finger ist ein kleiner operativer Eingriff zur Behebung des Leidens erforderlich. Zur Überbrückung bis zur Operation kann das Handgelenk nachts auf einer Schiene ruhiggestellt werden. Der Wert einer medikamentösen Behandlung ist eher zweifelhaft. Auch spontane Besserungen, insbesondere wenn die Ursache in einer Sehnenscheidenentzündung zu suchen ist, sind möglich.

In den meisten Fällen treten die Symptome aber wieder auf und schreiten fort. Leider gibt es immer noch viele Patienten, die sich erst zu einer Operation entschließen, wenn sich eine fortgeschrittene Schädigung des Nerven mit ständiger Taubheit und Schwund des Daumenballens eingestellt hat. Grund für dieses lange Zuwarten ist häufig eine übermäßige Angst der nur unzureichend informierten Patienten.

Aber auch in einem sehr fortgeschrittenen Stadium kann der Eingriff noch durchführt werden. Allerdings kann dann ein guter Behandlungserfolg, wegen einer möglicherweise eingeschränkten Regenerationsfähigkeit des Nerven, nicht mehr garantiert werden. Die Schmerzen hingegen können fast immer günstig beeinflusst werden. Auch bei sehr alten Patienten kann der Eingriff noch ambulant und risikoarm durchgeführt werden.

Die Operation erfolgt in unserer Praxis ambulant in Plexusanästhesie (Oberarmbetäubung), soweit die Vorerkrankungen es zulassen. Die Operation hat das Ziel, die Einengung des Nerven auf Dauer zu beseitigen. Hierzu wird das Band (Retinaculum flexorum) vollständig, unter Schonung des Nerven und der Sehnen, durchtrennt. Hierzu wird ein 2 – 3 cm langer Schnitt vom Handgelenk in die Hand ziehend vorgenommen. Das darunter gelegene Band, welches den Nerven einengt, wird komplett durchtrennt, sodass dem Nerven Platz verschafft wird.
Die technisch aufwendige, endoskopische Methode wird über ein oder zwei kleine Schnitte am Handgelenk und in der Hohlhand, unter Zuhilfenahme einer speziellen Sonde und unter Sicht auf den Bildschirm, durchgeführt. Das Risiko einer Nerven- und Gefäßschädigung ist hierbei höher als bei der offenen Methode.
Daher bieten wir in unserer Praxis nur die offene Methode an.
Die Komplikationen liegen bei beiden Eingriffen, wenn sie von einem routinierten Operateur durchgeführt werden, unter 1 %.
Auch die generellen operativen Risiken wie Wundheilungsstörungen und Blutungen sind ausgesprochen selten.
Eine Ruhigstellung nach dem Eingriff ist nicht notwendig. Die Finger können schon am Folgetag zum Faustschluss durchbewegt werden.

Nach vollständiger Durchtrennung des Bandes und Entlastung des Mittelhandnerven ist ein erneutes Auftreten außerordentlich selten. Oft sind andere Probleme, wie z. B. schnellende Finger oder zusätzliche Beschwerden von Seiten der Halswirbelsäule hierfür verantwortlich. Die Behandlung ist in solchen Fällen naturgemäß eine andere.

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt ca. 3-4 Wochen.  Besondere Behandlungsmaßnahmen und Krankengymnastik sind nach dem Eingriff in der Regel nicht erforderlich.

Sulcus ulnaris Syndrom

auch Ulnarisrinnensyndrom oder Kubitaltunnelsyndrom genannt

Beim Sulcus ulnaris Syndrom (SUS) handelt es sich, ähnlich wie beim Karpaltunnelsyndrom, um ein Nervenkompressionssyndrom. Der Ellennerv (Nervus ulnaris) ist neben der Muskelansteuerung im Unterarm, auch für das Tastempfinden im Bereich des Kleinfingers und des halben Ringfingers verantwortlich. Er verläuft im Bereich des Ellenbogens in einer knöchernen Rinne (Sulcus ulnaris) und kann hier eingeengt werden. In der Folge hat der Patient an der betroffenen Stelle oft ein Schmerz- oder Druckgefühl und ein typisches Kribbel- oder Taubheitsgefühl im Klein- und Ringfinger.

Die Diagnose des Sulcus ulnaris Syndroms wird durch eine körperliche Untersuchung gestellt und durch eine Messung beim Neurologen bestätigt.

In leichten Fällen des Sulcus ulnaris Syndroms kann eine kurzzeitige Ruhigstellung Besserung bringen. Häufiger ist eine operative Befreiung des Nerven (Neurolyse) notwendig. Die Operation erfolgt in unserer Praxis ambulant in Plexusanästhesie (Oberarmbetäubung) und nur in Ausnahmefällen in Vollnarkose. Eine Ruhigstellung erfolgt nicht mehr. Es wird anfangs lediglich ein etwas dickerer Verband angelegt. Die Erholung des Nervus ulnaris und damit die Rückbildung der Beschwerden, erfolgt erfahrungsgemäß langsam und kann einige Wochen in Anspruch nehmen.

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt ca. 3-4 Wochen. Besondere Behandlungsmaßnahmen und Krankengymnastik sind nach dem Eingriff in der Regel nicht erforderlich.

Sulcus ulnaris Syndrom, Handchirurgie Stuttgart
Sehnenscheidenentzündung des Daumens, Handchirurgie Stuttgart

Sehnen­scheiden­entzündung des Daumens

Tendovaginitis stenosans de Quervain

Die Sehnenscheidenentzündung des Daumens (Tendovaginitis stenosans de Quervain) geht mit Schmerzen an der Daumenseite des Handgelenkes einher und führt zu einer häufig sehr schmerzhaften Beeinträchtigung der Hand im Alltag. Die Diagnose wird allein durch die klinische Untersuchung gestellt. Die Verdickung und Druckschmerzhaftigkeit über dem daumenseitigen Handgelenk (1. Strecksehnenfach) sind das typische Bild dieser Erkrankung.
Nur in der Frühphase der Sehnenscheidenentzündung kann ein konservatives Vorgehen mit Gipsruhigstellung und Kortisoninjektion zu einem Abklingen der Beschwerden führen.

Sofern die Beschwerden länger als 4-6 Wochen bestehen, ist eine operatives Vorgehen angezeigt. Dabei wird das 1. Strecksehnenfach gespalten, um den freien Lauf der Sehnen des  Daumens wieder herzustellen. Die Operation wird in unserer Praxis ambulant und in lokaler Betäubung/Plexusanästhesie durchgeführt.

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt ca. 2-3 Wochen. Besondere Behandlungsmaßnahmen und Krankengymnastik sind nach dem Eingriff in der Regel nicht erforderlich.

Ganglion

Überbein

Bei einem Überbein (Ganglion) handelt es sich um eine gutartige Geschwulst, die häufig im Bereich der Hand auftritt. Sie ist mit Gelenkflüssigkeit ausgefüllt und ist deutlich am Handgelenk erkennbar. Es tastet sich prall, elastisch und erreicht eine Größe von ca. 1 cm. Die Ursache für ein Ganglion ist nicht genau geklärt. Es wird eine Schwachstelle in der Gelenkkapsel vermutet, wodurch es zu einer Ausbeulung in diesem Bereich kommt, die sich mit Gelenkflüssigkeit füllt.

Außer der sichtbaren Vorwölben, sind Ganglien in vielen Fällen symptomlos. Es kann aber auch zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen kommen, die mitunter in die Finger oder in den Ellenbogen ausstrahlen. Drückt ein Ganglion auf Umgebungsstrukturen wie Nerven oder Gefäße, können auch Schmerzen, ein Taubheits- oder Schwächegefühl sowie Kribbeln auftreten.

Eine Behandlungsoption von Ganglien besteht in der operativen Entfernung. Alternativ kann auch eine Ruhigstellung der Hand oder eine medikamentöse Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten versucht werden. Die Erfolgsquote ist hierbei aber deutlich geringer. Der chirurgische Eingriff kann meist in lokaler Betäubung durchgeführt werden.

Überbein Ganglion operieren, Handchirurgie Stuttgart
Morbus Dupuytren, Handchirurgie Stuttgart

Morbus Dupuytren

gutartige Erkrankung der Bindegewebsplatte der Handinnenfläche

Die Dupuytren’sche Kontraktur ist eine Erkrankung der Bindegewebsplatte unter der Haut der Hand (und seltener auch am Fuß). Die Erkrankung wird in vier Stadien eingeteilt. Sie verläuft häufig schubartig und kann unter Umständen über Jahre in einem Stadium verharren. Manchmal findet sich auch ein rasantes Fortschreiten, das ein frühzeitiges operatives Vorgehen erforderlich macht. Auch eine schmerzhafte Funktionsbehinderung der knotigen Veränderungen in der Hand stellt eine OP-Indikation dar.

Mit fortgeschrittenem Stadium nimmt die Komplikationsrate der Dupuytren’schen Kontraktur zu. Der beste Zeitpunkt für eine operative Intervention ist das Stadium 2. Hierbei kommt es zu einer beginnenden Bewegungseinschränkung des Fingers.

Die Operation der Dupuytren’schen Kontraktur umfasst die Entfernung des störenden und kontrakten Gewebes aus der Handfläche / Fingers. Hierzu werden zickzackförmige Schnitte in der Hand und am Finger angelegt, um das erkrankte Gewebe zu entfernen und um einer postoperativen Verkürzung der Narbe vorzubeugen.

Typischerweise kommt es nach etwa 1 Monat zu einer Verhärtung der Narbe im Operationsgebiet (Indurationsphase der Narbenbildung). Diese kann manchmal mehrere Monate bis zu einem Jahr andauern, bis die Narbe sich zurückbildet (Involutionsphase) und das Gewebe wieder weicher wird. In dieser Zeit gilt es, durch Eigentherapie, anfänglich auch unterstützt durch Krankengymnastik und Ergotherapie, das Operationsergebnis zu sichern. Der Morbus Dupuytren ist grundsätzlich nicht heilbar. Er kann also wieder auftreten.

Die postoperative Heilphase kann einen relativ langen Zeitraum beanspruchen. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt in der Regel 4-8 Wochen.

Schnellen­der Finger

auch Ringbandstenose oder Schnappfinger genannt

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt ca. 2-3 Wochen.
Besondere Behandlungsmaßnahmen und Krankengymnastik sind nach dem Eingriff in der Regel nicht erforderlich.

Die Ringbandstenose ist eine der häufigsten Funktionsstörungen der Hand. Eine knotige Veränderung der Beugesehne und ein Engpass am Ringband des Grundgelenkes des Fingers führen im Anfangsstadium hauptsächlich zu Schmerzen und einer Schwellung in der Hohlhand. Charakteristisch sind zu Beginn der Erkrankung Schmerzen, Morgensteifigkeit und Spannungsgefühl. Im weiteren Verlauf entsteht dann häufig das typische Fingerschnappen. Dieses kann sporadisch oder permanent auftreten.

Die Diagnose wird allein durch die klinische Untersuchung gestellt. Bei kurzem Krankheitsverlauf kann noch eine spontane Besserung abgewartet werden. Bei lang bestehender Symptomatik und permanentem Schnappen ist die operative Ringbandspaltung indiziert. Dieser Eingriff wird in unserer Praxis ambulant  und in lokaler Betäubung durchgeführt.

schnellender finger, Handchirurgie Stuttgart